Das Residenz-Ensemble Schwerin ist UNESCO-Welterbe

Das Residenz-Ensemble Schwerin ist ein beeindruckendes Zeugnis deutscher Geschichte und Kultur. Besonders wertvoll und weltweit einmalig ist das rund um das Schloss in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Gesamtensemble aus verschiedenen historischen Bauten, die über Jahrhunderte hinweg die Macht und Pracht der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge widerspiegeln. Eingebettet in eine malerische Seenlandschaft und umgeben von prächtigen Gärten und Parks, bietet das Ensemble ein einzigartiges Erlebnis für Besucher, die sich für Architektur, Geschichte und die Schönheit der Natur interessieren.

Das Herzstück des Residenz-Ensembles Schwerin ist zweifellos das Schweriner Schloss. Es steht majestätisch auf einer Insel im Schweriner See und zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des Romantischen Historismus in Deutschland. Ursprünglich im 10. Jahrhundert als slawische Burg errichtet, wurde das Schloss im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und erweitert. Die heutige Gestalt erhielt es durch Um- und Neubauten von 1845 bis 1857 nach Plänen fünf bedeutender Architekten: Friedrich August Stüler, Hermann Willebrand, Georg Adolf Demmler, Gottfried Semper und Ernst Friedrich Zwirner. Das Schloss, das oft als „Neuschwanstein des Nordens“ bezeichnet wird, beeindruckt durch seine opulente Architektur mit Türmen, Zinnen und kunstvollen Fassaden.

Der Schlossgarten von Schwerin, ein integraler Bestandteil des Residenz-Ensembles, ist die bedeutendste barocke Gartenanlage in Norddeutschland. Der Garten wurde ursprünglich als barocker Ziergarten angelegt und zwischen 1840 und 1858 nach Plänen des Hofbaudirektors Peter Joseph Lenné neu im englischen Landschaftsstil gestaltet. Seine Neukonzeption bezog den von Jean Legeay 1748 nach französischem Vorbild gestalteten Barockgarten mit ein und erweiterte das Areal zum großen Schlosspark bis an die Uferzonen der drei umgebenden Seen.

In unmittelbarer Nähe des Schlosses befindet sich das Staatliche Museum Schwerin, das ebenfalls Teil des Residenz-Ensembles ist. Das Museum beherbergt eine bedeutende Sammlung europäischer Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne. 1876 beauftragt Großherzog Friedrich Franz II. den Architekten und Oberhofbaurat Hermann Willebrand (1816–1899) mit Planung und Bau des Großherzoglichen Museums in unmittelbarer Nähe zur Schweriner Residenz.

Direkt vor dem Staatlichen Museum und dem Schweriner Schloss erstreckt sich der Alte Garten, ein weitläufiger Platz, der von repräsentativen Gebäuden umgeben ist. An der Nordseite des Alten Gartens befindet sich das Mecklenburgische Staatstheater, ein prächtiger Bau im neoklassizistischen Stil, der 1886 eröffnet wurde. Das Theater ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch kulturell von großer Bedeutung. Es ist das größte Theater in Mecklenburg-Vorpommern und bietet ein vielfältiges Programm, das von Oper und Ballett über Schauspiel bis hin zu Konzerten reicht.

Mehr als 30 Bestandteile zu dehnen unter anderen auch Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude, Häuser ehemaliger Hoflieferanten, eine Wäscherei, der Marstall, Kirchen und das Hofgärtnerhaus gehören sind Bestandteil der ausgezeichneten komplexen höfischen Infrastruktur. Das Residenz-Ensemble Schwerin ist ein einzigartiges kulturelles und historisches Erbe, das eine reiche Vielfalt an Architektur, Kunst und Gartenbaukunst bietet. Es vereint das majestätische Schweriner Schloss, prachtvolle Gärten, bedeutende Museen und repräsentative Bauten zu einem harmonischen Ensemble, das die Besucher in vergangene Zeiten entführt und gleichzeitig einen lebendigen Einblick in die kulturelle Vielfalt Mecklenburg-Vorpommerns bietet.

Bestandteile zum Residenzensemble Schwerin.

• Schloss Schwerin (1845 - 1856)
• Pfaffenteich mit Uferpromenade (seit 1178)
• Kommandatenhaus (seit 1836)
• Weinhaus Uhle (1905)
• Hofgärtner – Etablissement (seit 1856)
• Kollegiengebäude I und Kollegiengebäude II (1825 - 1834)
• Hauptarchiv des Großherzogtum Mecklenburg Schwerin (1909 - 1911)
• Altes Hofgärtnerhaus (seit 1840)
• Ministerhotel / Münze (seit 1778)
• Großherzoglicher Jägerhof (seit 1855)
• Großherzoglicher Krankenpferdestall (seit 1837)
• Großherzogliche Leinen- & Bettenkammer (seit 1878)
• Großherzogliche Dampfwäscherei (sei 1895)
• Alte Artilleriekaserne (1856 - 1861)
• Neustädtisches Palais (1779)
• Hoflieferant Wöhler
• Großherzogliche Hausverwaltung & Hofmarschallamt (seit 1883)
• Greenhouse mit Kavaliershaus (seit 1840)
• Hoflieferant Krefft (1906 - 1908)
• Altes Palais (seit 1705)
• Demmlersches Wohnhaus (seit 1842)
• Gymnasium Fridericianum (seit 1868)
• Bahnhof und Fürstenzimmer (seit 1847)
• Großherzogliches Amtshaus (seit 1842)
• Arsenal (seit 1840)
• Offiziers­kasino (1897 - 1900)
• Neue Artilleriekaserne (1898 - 1900)
• Marstall und Marstall­halbinsel (1838 - 1842)
• Paulskirche mit Herrschaftsstand (1865 - 1869)
• Schelf­kirche St. Nicolai (1708 - 1713)
• Schlossgarten mit barocken Kreuzkanal und Rasenkaskaden (seit 1840)
• Dom zu Schwerin (seit 1171)
• Villen an der Werderstraße (seit 1858)
• Hoftheater mit Kulissenmagazin und Maschinenhaus (seit 1886)
• Museum mit Direktorenvilla (seit 1882)
• Ministerpalais (seit 1773)